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1985 berichtet Franz Kuhlmann über seine damalige Sicht auf das Kriegsende:

„Was mich bis heute verfolgt, das sind nicht so sehr die Bilder des Schreckens, das ist nicht das pausenlose, tagelang währende Bombardement, das auf die Reichskanzlei herniederging, das ist auch nicht furchtbare Zerstörung, das Stöhnen und Sterben von Menschen. Was ich nicht vergessen kann, das sind die glänzenden, fragenden Augen dieser jungen Soldaten und Hitlerjungen, die wohl manchmal ein wenig ratlos waren, die aber doch nur den einen Wunsch bekundeten, kämpfen und sterben zu dürfen für eine Sache, die doch längst verloren, die ihnen aber Herzenssache war bis zum Tode. Sie waren noch viel zu jung, sie wußten und ahnten nicht, welche Tragödie sich wenige Meter von ihnen entfernt im Führerbunker vollendete; sie wußten nicht, für welche falschen Ziele ihr Idealismus mißbraucht wurde.

Und wir Älteren? Wußten wir es denn?

Immerhin hatten wir das System, das dies alles ermöglichte, mitgetragen.“

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