UC 71 versenkte in zwei Kriegsjahren 63 Schiffe. Eines davon war
UC 71 sank 63 ships in two years of war. One of them was
Orleans
Über diesen Zeitungsausschnitt zum Frachtdampfer „Orleans“ schrieb Georg Trinks: „Versenkt durch U. C. 71 110 sm [Seemeilen] S.W. [südwestlich] von Bordeaux am…“ Den Ausschnitt legte Trinks in sein Tagebuch.
versenkt / sunk | im Golf von Biskaya / in the Bay of Biscay |
am / on | 3.07.1917 |
Schiffstyp / ship type | Frachtdampfer / cargo steamer |
Flagge / flag | USA |
Route / route | New York (US) – Bordeaux (FR) |
Ladung / cargo | Paraffin / paraffin wax |
Tote / death toll | 4 |
Um 23 Uhr wieder eine Rauchwolke. Wir gingen unter Wasser, das Heckrohr wurde klargemacht und um 23.30 Uhr erfolgte der Schuss. Nach 20 Sekunden erfolgte auch eine ganz schwache Detonation. Wir waren sehr im Zweifel, ob er überhaupt getroffen hatte. Doch es dauerte nicht lange, da senkte er sich langsam mit dem Heck zuerst tiefer, und nach acht Minuten war er in den Fluten verschwunden. Es war der amerikanische Dampfer Orleans, 5.200 Tonnen, mit Stückgut beladen von Südamerika nach England unterwegs. Die Freude bei uns war doppelt, als wir hörten, dass dieser Dampfer als erster bewaffneter von Amerika nach England geschickt worden war und zugleich als Versuchsschiff diente. Uns war bekannt, dass er kam, denn wir hatten drei Tage bei Bordeaux auf ihn gelauert.
Als es hell wurde, steuerten wir wieder der Stelle zu, wo wir den Dampfer gestern Abend versenkt hatten. Umherschwimmendes Holz zeigte uns an, dass wir auf dem richtigen Platz waren. Wir fuhren durch die Trümmer hindurch, um nachzusehen, ob nicht noch etwas Brauchbares dabei war. Und siehe da, es schwammen noch ungefähr 140 Säcke Paraffin herum. Da dies ein kostbarer Stoff ist, fingen wir an, so viel wie möglich aufzunehmen. Wir brachten auch ungefähr 30 Sack unter. Es waren zwei Tonnen im Werte von 25.000 Mark.
At 11 p.m., another cloud of smoke appeared. We went underwater, the stern tube was prepared, and at 11:30 p.m., the shot was fired. After 20 seconds, there was a very faint detonation. We were very doubtful whether it had hit at all. But it didn’t take long before the ship slowly sank, stern first, and after eight minutes, it had disappeared beneath the waves. It was the American steamer Orleans, 5,200 tonnes, loaded with general cargo and on its way from South America to England. Our joy was twofold when we heard that this steamer was the first armed vessel to be sent from America to England and also served as a test ship. We knew it was coming because we had been lying in wait for it for three days near Bordeaux.
When it got light, we headed back to the spot where we had sunk the steamer the previous evening. Floating timber indicated that we were in the right place. We drove through the debris to see if there was anything useful left. And lo and behold, there were still about 140 sacks of paraffin wax floating around. As this is a valuable substance, we began to collect as much as possible. We took about 30 sacks. These were two tonnes worth 25,000 marks.
Die Tagebuchauszüge stammen aus:
Florian Huber, „Kein Engländer soll das Boot betreten!“ Die letzte Fahrt von UC 71, Rowohlt 2019