UC 71 versenkte in zwei Kriegsjahren 63 Schiffe. Eines davon war
UC 71 sank 63 ships in two years of war. One of them was
San Fulgencio
versenkt vor / sunk off | Les Sables-d’Olonne |
am / on | 5.04.1917 |
Schiffstyp / ship type | Frachtdampfer / cargo steamer |
Flagge / flag | Spanien / Spain |
Route / route | Newcastle (UK) – Barcelona (ES) |
Ladung / cargo | Kohle / coal |
Tote / death toll |
Am Horizont zeigte sich eine Rauchwolke in 20 bis 25 Kilometern Entfernung. Wir änderten unseren Kurs und fuhren mit aller Kraft auf das rätselhafte Fahrzeug zu. Aus der kleinen Rauchwolke entpuppte sich allmählich ein schöner Dampfer. Nach zirka drei Stunden waren wir in der Wettfahrt Sieger, und als die ersten Begrüßungsschüsse von unserer Seite fielen, sah der Kapitän ein, dass wir keinen Spaß machten, und die Besatzung ging in die Boote. Der Kapitän brachte die Schiffspapiere zu uns an Bord und der Steuermann, Obermaat Deppmeier und ein Matrose fuhren hinüber, um das Zerstörungswerk zu verrichten. Die Sprengpatronen knallten, der Dampfer legte sich langsam auf Backbordseite, bis allmählich der Schornstein und die Masten platt auf dem Wasser lagen. Jetzt drehte er sich noch ganz herum, sodass er kieloben schwamm. Und weg ging er, um das Los der anderen auf 3.500 Meter Tiefe zu teilen.
Die Beute fiel diesmal ziemlich reich aus. Alles, was uns noch auf dem Tisch zum Osterfest fehlte, war da: drei fette Kaninchen, zwei Tauben, Eier, Apfelsinen, Backwerk und noch allerlei so schöne Sachen. Wem diese Sachen gehört hatten, war der spanische Dampfer Sankt Fugencio, 2.000 Tonnen, auf dem Wege von England Richtung Heimat. Er hatte Kohlen geladen. Zum Zeichen seiner Neutralität hatte er ja groß und breit seine Landesfarben an die Schiffswände gemalt, aber das half nichts. Er war im Sperrgebiet und da gehörte er nicht hin.
A cloud of smoke appeared on the horizon, 20 to 25 kilometres away. We changed course and headed full speed towards the mysterious vessel. The small cloud of smoke gradually revealed itself to be a beautiful steamboat. After about three hours, we had won the race, and when the first welcome shots were fired from our side, the steamer’s captain realised that we were not joking, and the crew got into the boats. The captain brought the ship’s papers to us on board, and the helmsman, obermaat Deppmeier and a sailor went over to do the work of destruction. The explosive charges detonated, and the steamer slowly listed to port until gradually the funnel and masts lay flat on the water. Now it turned completely around so that it floated keel up. And away it went to share the fate of the others at a depth of 3,500 metres.
Die Tagebuchauszüge stammen aus:
Florian Huber, „Kein Engländer soll das Boot betreten!“ Die letzte Fahrt von UC 71, Rowohlt 2019