Wir trauern um unseren langjährigen Museumsleiter, Vertrauten und Kameraden, Stephan Huck, der im Alter von nur 53 Jahren seinem Krebs erlegen ist.

Stephan Huck wuchs in Braunschweig auf und trat 1989 in die Bundeswehr ein. Als Offizier auf Zeit entschied er sich 1993 Geschichte und Sozialwissenschaften an der Universität der Bundeswehr Hamburg zu studieren und trat danach eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Militärgeschichtlichen Forschungsamt der Bundeswehr (heute Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften) in Potsdam an. Sein Vorgesetzter, Kpt z.S. a.D. Jörg Duppler, war es, der ihn schließlich 2002 für den Leitungsposten des 1998 gegründeten Deutschen Marinemuseums in Wilhelmshaven vorschlug. 

2002 übernahm Stephan Huck die Leitung des Museums, das bis dato hauptsächlich ehrenamtlich bzw. durch den Förderverein Deutsches Marinemuseum e.V. geführt worden war. Mit seiner klaren Zielvorstellung, seinen Ideen und seinem Tatendrang entwickelte er dieses regionale Museum zu dem heutigen Deutschen Marinemuseum, das national wie international Bedeutung hat. Besonders deutlich zeigt sich dies an den kontinuierlich hohen Besuchszahlen mit über 100.000 Besuchen jährlich.

Neben einer vollständigen Neugestaltung der Dauerausstellung samt Erweiterung des Hauses 2009/2010 wurden unter der Leitung von Stephan Huck über 45 Sonderausstellungen umgesetzt. Seine erste eigene Sonderausstellung 2003 „Ringelnatz. Als Mariner im Krieg 1914-1918“ war ihm immer besonders im Gedächtnis. Ein besonderes Highlight für ihn und das Haus war zudem die Ausstellung „Die Flotte schläft im Hafen ein“, die in Kooperation mit dem Militärhistorischen Museum der Bundeswehr 2014 erarbeitet wurde. Mit einem guten Gespür für aktuelle Fragestellungen wählte Stephan Huck die Themen der Sonderausstellungen, die auch Jubiläumsausstellungen wie zur Revolution 1918/19, Reformation oder Skagerrakschlacht gegenwartsrelevant erscheinen ließen. Außerdem bewies er des Öfteren sein kreatives Geschick, wenn die Szenographie oder die Grafik einer Ausstellung hausintern gelöst werden mussten.

Das Museum und seine Aufgaben immer ganzheitlich denkend stieß Stephan Huck 2018 einen allumfassenden Neukonzeptionsprozess für das Deutsche Marinemuseum an. Seitdem sind ein Erweiterungsbau, Sanierungen von Nordwind und Kaje, ein neues Depot und eine größere, aktualisierte Dauerausstellung in Planung und Umsetzung.

Es ist einzigartig, welch Erfolg an seiner Person festgemacht werden kann. Dieser wird auch in Zukunft stets an ihn erinnern.

Sein Engagement ging zudem noch weit über das Museum hinaus. Als Vorstandsmitglied des Museumsverbandes Niedersachsen und Bremen e.V. begleitete er viele Museen im Museumsgütesiegel-Prozess. Er ermöglichte als Lehrbeauftragter der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg vielen Studierenden den Einblick in die Museumsarbeit. Und er gestaltete als Mitglied oder Beiratsmitglied die Arbeit verschiedenster Institutionen der Region und des Landes mit, wie zum Beispiel im Falle des Panzermuseums Munster oder des Technik Museums Magdeburg.  

Neben all den Terminen und Reisen, die dieses Engagement und seine Ideen mit sich brachten, verlor er dabei nie seine Leidenschaft zum Badminton und die Liebe zur Musik aus den Augen. Ob im Auto, im Büro oder selbst gespielt – Musik war ein ständiger Begleiter in seinem Leben, was nicht selten zu fachsimpelnden, diskursiven oder lustigen Gesprächen mit seinen Beifahrern führte.

Stephan Huck hat mit seinem inneren Feuer, seiner dennoch ruhigen und liebevollen Art, seiner Willensstärke und Motivationskraft uns als Museumsteam zusammen und in Schach gehalten. Er hatte immer ein offenes Ohr für uns, teilte unsere Sorgen und Nöte und hatte stets Verständnis. Für uns war er unser »Chef«, für ihn waren wir immer seine »Kolleginnen und Kollegen«. Uns fehlen die Worte über diesen Verlust.

Wir werden in seinem Sinne und mit ihm im Herzen das Museum weiterführen und ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.

Unsere Gedanken und unser Mitgefühl gelten seiner Ehefrau, seinen Töchtern und seiner Familie.

Die Trauerfeier findet am Freitag, den 12. Januar, um 14 Uhr in der Stadtkirche in Jever statt. Das Museum bleibt an diesem Tag geschlossen.

Im Museum liegt zudem öffentlich ein Kondolenzbuch aus.

Wr trauern um Harald Kramer, der im Alter von 77 Jahren plötzlich verstorben ist. Der gelernte Binnenschiffer ist 2005 nach Wilhelmshaven gekommen und hat kurz danach als Barkassenfahrer im Marinemuseum angefangen, hunderte Museumsgäste sicher durch den Hafen gefahren und dabei mit seiner unverwechselbaren Art unterhalten. Neben seiner Tätigkeit als Skipper hat er zudem seinen technischen Sachverstand bei der Instandhaltung nicht nur der museumseigenen Barkasse, sondern auch der anderen Schiffe und Boote im Museumshafen eingebracht. In seiner Freizeit hat er sich neben dem Wasser auch anderen Elementen gewidmet, war passionierter Bergsteiger und ist regelmäßig Marathon gelaufen. Letzterem wollte er sich wieder vermehrt widmen, nachdem er erst im Oktober seine letzte Tour mit der Barkasse fuhr und sich zum Ende des Jahres vom Museum verabschiedet hat.

Wir werden Harald Kramer als treuen Wegbegleiter in Erinnerung behalten und ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.

Unser besonderes Mitgefühl gilt seiner Ehefrau und Familie.

„Mast- und Schotbruch“ für die letzte Reise wünschen das Team des Deutschen Marinemuseums und die Mannschaft der »Friedrich A. Meyer«.

Hans-Georg (Schorsch) Nippe gehörte zu den Gründungsmitgliedern des 1988 gegründeten »Förderverein Deutsches Marinemuseum e.V.« und damit zu den Ideengebern und Initiatoren des Deutschen Marinemuseums.

Er unterstützte von Anfang an den Aufbau und die Entwicklung des Museums und förderte dieses nachhaltig. Als langjähriger Vorsitzender des Vorstandes und Ehrenmitglied des Fördervereins wirkte er mit seiner Persönlichkeit und gutem Rat an allen wichtigen Entscheidungen mit. Unermüdlich setzte er sich mit seinen Ideen für das Deutsche Marinemuseum ein, mit großem Arbeitseinsatz, seinem Geschick und seinen persönlichen Verbindungen konnte er viele Förderer gewinnen und die Mitgliederzahl des Fördervereins deutlich steigern.

Eine schwere Erkrankung im Jahr 2012 zwang ihn leider, alle Aktivitäten einzuschränken.

Wir werden Hans-Georg Nippe als treuen Wegbegleiter in Erinnerung behalten und ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.

Für das Kuratorium
Vizeadmiral a.D. Rainer Brinkmann

Für den Vorstand
Prof. Dr. Michael Epkenhans

Für das Museumsteam
Dr. Stephan Huck

Für den Förderverein
Kapitän zur See a.D. Günter Steinberg

Friedrich A. Meyer gehörte 1988 zu den Ideengebern und Initiatoren des Deutschen Marinemuseums. Mit großem Engagement unterstützte er dessen Aufbau und Entwicklung.  Als langjähriger Präsident des Kuratoriums und Ehrenmitglied im Förderverein stand er dem Marinemuseum mit seiner Persönlichkeit sowie Rat und Tat bei vielen wichtigen Entscheidungen zur Seite. Auch nach seinem Ausscheiden aus den Gremien des Marinemuseums und des Fördervereins setzte sich Friedrich A. Meyer unermüdlich für das Museum und dessen Personal sowie insbesondere für  den Ankauf und Fahrbetrieb unserer Barkasse ein. Zu seinen Ehren heißt sie »Friedrich A. Meyer«.   

Wir werden Friedrich A. Meyer als treuen Wegbegleiter in Erinnerung behalten und ihm ein ehrendes Gedenken bewahren. 

Für das Kuratorium 

Vizeadmiral a.D. Rainer Brinkmann 

Für das Museumsteam 

Dr. Stephan Huck 

Für den Vorstand

Prof. Dr. Michael Epkenhans 

Für den Förderverein 

Kapitän zur See a.D. Günter Steinberg 

Jörg Hillmann trat 1982 in die Bundeswehr als Marineoffizieranwärter (Crew VII/82) ein, studierte ab 1992 Geschichte und Sozialwissenschaften an der Universität der Bundeswehr in Hamburg und erlangte 1998 seine Promotion mit seiner Dissertation zum Thema „Territorialrechtliche Auseinandersetzungen der Herzöge von Sachsen-Lauenburg vor dem Reichskammergericht im 16. Jahrhundert“. Nach verschiedenen Verwendungen in der Lehre an der Marineschule Mürwik, dem Militärgeschichtlichen Forschungsamt (heute ZMSBw) und der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg sowie Verwendungen im NATO-Militärausschuss und im Führungsstab der Streitkräfte bei der Europäischen Union war er von 2017 bis 2021 Kommandeur des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) in Potsdam.

Jörg Hillmann war dem Deutschen Marinemuseum in verschiedener Hinsicht verbunden, war er doch Mitherausgeber der Kleinen Schriftenreihe zur Militär- und Marinegeschichte im Auftrag des Freundeskreises der Marineschule Mürwik und der Stiftung Deutsches Marinemuseum. Zudem war er als Referent bei diversen marinehistorischen Veranstaltungen im Haus, wie z.B. bei der Tagung „Der Krieg zur See“ (2014) oder seinem Vortrag zum 20. Juli 1944 und das Attentat auf Hitler (2019).

Aufgrund von Baumaßnahmen sind leider sowohl der Zerstörer „Mölders“ als auch das Unterseeboot „U 10“ für den Besucherverkehr bis auf Weiteres gesperrt. Der Museumseintritt wird in dieser Zeit um 30% reduziert.

Foto: Dr. Stephan Huck, Chika Stanley Ezeocha, Nina Nustede, (c) DMM

Vom 2. bis zum 11. November war Chika Stanley Ezeocha, Chefrestauratorin der National Commission for Museums and Monuments (NCMM) im Rahmen des RESIN-Programmes des EUNIC-Clusters (EU National Institutes for Culture) und des Goethe-Instituts Nigeria zu Gast im Deutschen Marinemuseum.

Chika Ezeocha ist am National War Museum in Umuahia zuständig für die Instandhaltung und Restaurierung der musealen Objekte, die ähnlich wie bei uns von Fotografien über (historische) Waffen- und Waffensysteme hin zu Verkehrsmitteln (Boote, Flugzeuge, gepanzerte Autos) reichen. Sie beschäftigt sich aktuell mit der Konzeption einer interaktiven militärgeschichtlichen Ausstellung für Kinder und Jugendliche, deren Fertigstellung für 2024 anvisiert ist. Neben einem gegenseitigen Kennenlernen der beiden Häuser – National War Museum und Deutsches Marinemuseum – war die Vermittlung von Militär- bzw. Kriegsgeschichte an Kinder und Jugendliche das Kernthema des Austausches. Eine für ein jüngeres Publikum altersgerechte Vermittlung von Militärgeschichte, Krieg und Gewalt ist kein leichtes Unterfangen, bieten sich hier doch viele Fallstricke. Gerade jüngeren Museumsgästen ein solch ernstes Thema zu vermitteln ist im Gegensatz zu anderen Themen auf spielerische Weise nur sehr eingeschränkt möglich, eine Verniedlichung der Thematik oder gar einen propagandistischen Zugang gilt es zu vermeiden. Gerade letzteres im Sinne einer Nachwuchswerbung der Bundeswehr ist in deutschen Museen – inklusive der bundeswehreigenen Museen – in Deutschland eher verpönt, stellen museale Institutionen doch einen (weitgehend) neutralen Ort der objektiven Aufklärung über (historische) Themen dar. Wer bereits einmal militärgeschichtliche Museen in den Niederlanden oder England besucht hat, weiß, dass dies im europäischen Ausland ein wenig anders gehandhabt wird. Auch in Nigeria ist hier der Zugang aufgrund der Geschichte des Landes sowie kultureller und politischer Gegebenheiten unterschiedlich. Zugang zu Bildung ist nicht selbstverständlich, es herrscht eine hohe Arbeitslosigkeit und gewalttätige Auseinandersetzungen verschiedener militanter Gruppen bedrohen die Sicherheit der zivilen Bevölkerung. Dementsprechend ist das Konzept der interaktiven Ausstellung für Kinder und Jugendliche nicht nur als Ort der Bildung, sondern auch als eine freie Begegnungsstätte verschiedener ethnischer Gruppen geplant. Während hier gleichzeitig der Patriotismus eines einheitlichen nigerianischen Staates gefördert werden soll, ist das primäre Ziel die Vermittlung der gewaltfreien Lösung von Konflikten.

Bei allen kulturellen, institutionellen und operativen Unterschieden ließ sich am Ende jedoch trotzdem feststellen, dass die professionelle Museumsarbeit ähnlich aufgebaut ist und funktioniert. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Austausch im Zuge dieses Residenzprogrammes interessante und spannende Einblicke auf beiden Seiten bot. Tatsächlich ist das RESIN-Programm auch als Austausch gedacht, so dass im Laufe des nächsten Jahres (hoffentlich) der Gegenbesuch eines Mitgliedes aus dem Wissenschaftsteam des Deutschen Marinemusuems in Nigeria stattfinden kann!

40 Männer und Frauen haben tatkräftig beim großen PönEx „Mölders“ Mitte Mai bei die Pflege und Instandhaltung des ehemaligen Zerstörers geholfen und eine Woche lang ordentlich Rost geklopft, gepönt und Reparaturen vorgenommen. Insbesondere hat es uns grfreut (und auch wenig überrascht), dass Katja und Niko Stacherl, die ein paar Tage zuvor am 6. Mai geheiratet haben, mit dabei waren und damit ihre Flitterwochen bei uns verbracht haben!

(c) Deutsches Marinemuseum, Bernd Rahlf

Wir wünschen dem frisch getrauten Ehepaar alles Gute, Gesundheit und viele weitere PönExe für die Zukunft!

Heute fand die vorläufige Übergabe der Spenden statt, zu der die Stadt Schortens zugunsten der polnischen Partnerstadt Pieszyce aufgerufen hat.

Dort kommen weiterhin ukrainische Flüchtlinge an. Daher läuft auch die Spendenaktion der Stadt weiter, zu der auch der Förderverein des Deutschen Marinemuseums aufgerufen hatte.

Weitere Informationen sowie die Kontonummer für weitere Spenden finden Sie in der heutigen Pressemitteilung der Stadt Schortens.

Zum Abschluss der zweiten Staffel #ImFokus geht es um den Urahn deutscher Zerstörer, den Torpedoboot-Zerstörer des Typs B97. Unser wissenschaftlicher Mitarbeiter Carsten Siegel stellt das Boot anhand eines detailreichen Modells vor.

Haben Sie Fragen ? Wir helfen gern.