Vom 2. bis zum 11. November war Chika Stanley Ezeocha, Chefrestauratorin der National Commission for Museums and Monuments (NCMM) im Rahmen des RESIN-Programmes des EUNIC-Clusters (EU National Institutes for Culture) und des Goethe-Instituts Nigeria zu Gast im Deutschen Marinemuseum.
Chika Ezeocha ist am National War Museum in Umuahia zuständig für die Instandhaltung und Restaurierung der musealen Objekte, die ähnlich wie bei uns von Fotografien über (historische) Waffen- und Waffensysteme hin zu Verkehrsmitteln (Boote, Flugzeuge, gepanzerte Autos) reichen. Sie beschäftigt sich aktuell mit der Konzeption einer interaktiven militärgeschichtlichen Ausstellung für Kinder und Jugendliche, deren Fertigstellung für 2024 anvisiert ist. Neben einem gegenseitigen Kennenlernen der beiden Häuser – National War Museum und Deutsches Marinemuseum – war die Vermittlung von Militär- bzw. Kriegsgeschichte an Kinder und Jugendliche das Kernthema des Austausches. Eine für ein jüngeres Publikum altersgerechte Vermittlung von Militärgeschichte, Krieg und Gewalt ist kein leichtes Unterfangen, bieten sich hier doch viele Fallstricke. Gerade jüngeren Museumsgästen ein solch ernstes Thema zu vermitteln ist im Gegensatz zu anderen Themen auf spielerische Weise nur sehr eingeschränkt möglich, eine Verniedlichung der Thematik oder gar einen propagandistischen Zugang gilt es zu vermeiden. Gerade letzteres im Sinne einer Nachwuchswerbung der Bundeswehr ist in deutschen Museen – inklusive der bundeswehreigenen Museen – in Deutschland eher verpönt, stellen museale Institutionen doch einen (weitgehend) neutralen Ort der objektiven Aufklärung über (historische) Themen dar. Wer bereits einmal militärgeschichtliche Museen in den Niederlanden oder England besucht hat, weiß, dass dies im europäischen Ausland ein wenig anders gehandhabt wird. Auch in Nigeria ist hier der Zugang aufgrund der Geschichte des Landes sowie kultureller und politischer Gegebenheiten unterschiedlich. Zugang zu Bildung ist nicht selbstverständlich, es herrscht eine hohe Arbeitslosigkeit und gewalttätige Auseinandersetzungen verschiedener militanter Gruppen bedrohen die Sicherheit der zivilen Bevölkerung. Dementsprechend ist das Konzept der interaktiven Ausstellung für Kinder und Jugendliche nicht nur als Ort der Bildung, sondern auch als eine freie Begegnungsstätte verschiedener ethnischer Gruppen geplant. Während hier gleichzeitig der Patriotismus eines einheitlichen nigerianischen Staates gefördert werden soll, ist das primäre Ziel die Vermittlung der gewaltfreien Lösung von Konflikten.
Bei allen kulturellen, institutionellen und operativen Unterschieden ließ sich am Ende jedoch trotzdem feststellen, dass die professionelle Museumsarbeit ähnlich aufgebaut ist und funktioniert. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Austausch im Zuge dieses Residenzprogrammes interessante und spannende Einblicke auf beiden Seiten bot. Tatsächlich ist das RESIN-Programm auch als Austausch gedacht, so dass im Laufe des nächsten Jahres (hoffentlich) der Gegenbesuch eines Mitgliedes aus dem Wissenschaftsteam des Deutschen Marinemusuems in Nigeria stattfinden kann!
40 Männer und Frauen haben tatkräftig beim großen PönEx “Mölders” Mitte Mai bei die Pflege und Instandhaltung des ehemaligen Zerstörers geholfen und eine Woche lang ordentlich Rost geklopft, gepönt und Reparaturen vorgenommen. Insbesondere hat es uns grfreut (und auch wenig überrascht), dass Katja und Niko Stacherl, die ein paar Tage zuvor am 6. Mai geheiratet haben, mit dabei waren und damit ihre Flitterwochen bei uns verbracht haben!
Wir wünschen dem frisch getrauten Ehepaar alles Gute, Gesundheit und viele weitere PönExe für die Zukunft!
Heute fand die vorläufige Übergabe der Spenden statt, zu der die Stadt Schortens zugunsten der polnischen Partnerstadt Pieszyce aufgerufen hat.
Dort kommen weiterhin ukrainische Flüchtlinge an. Daher läuft auch die Spendenaktion der Stadt weiter, zu der auch der Förderverein des Deutschen Marinemuseums aufgerufen hatte.
Weitere Informationen sowie die Kontonummer für weitere Spenden finden Sie in der heutigen Pressemitteilung der Stadt Schortens.
Am 3. April 2022 fallen die Corona-Regelungen weg, die bisher den Zugang u.a. zu unserem Museum regelten.
Dazu gehört auch die Maskenpflicht. Zu Ihrem Schutz, zum Schutz anderer Besucherinnen und Besucher und dem Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museums bitten wir dennoch um das Tragen von Schutzmasken.
Wie sehr Masken vor einer Infektion schützen, sehen Sie hier:
Zum Abschluss der zweiten Staffel #ImFokus geht es um den Urahn deutscher Zerstörer, den Torpedoboot-Zerstörer des Typs B97. Unser wissenschaftlicher Mitarbeiter Carsten Siegel stellt das Boot anhand eines detailreichen Modells vor.
Krieg, Gewalt, Flucht und Vertreibung sind Themen, mit denen sich das Deutsche Marinemuseum intensiv auseinandersetzt und diese einem breiten Publikum anhand von Ausstellungen und Veranstaltungen vermittelt. Dabei beschäftigt sich das Museum nicht nur mit vergangenen Konflikten, sondern auch mit den aktuellen Geschehnissen. Wir verfolgen die derzeitige Situation in der Ukraine mit Besorgnis und sind betroffen über die menschlichen Schicksale. Wir empfinden tiefes Mitgefühl mit der ukrainischen Bevölkerung.
Zusammen mit unserem Förderverein Marinemuseum e.V. wollen auch wir unseren Beitrag leisten, die Not ein wenig zu lindern. Der Förderverein ruft zu einer Spendenkation unter den Mitgliedern auf, um die flüchtende ukrainische Bevölkerung zu unterstützen. Konkret sollen die Spenden an die polnische Stadt Pieszyce, Partnerstadt von Wilhelmshavens Nachbarstadt Schortens, und deren Einsatz in der Flüchtlingshilfe gehen. In einer Jugendherberge werden hier Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen und erstversorgt. Unser Fördervereinsvorsitzender Kapitän zur See a.D. Günter Steinberg engagiert sich ebenso wie der frühere Marineattaché in Polen, Kapitän zur See a.D. Hartmut Spieker, seit Jahren in der Schortenser Flüchtlingshilfe und bei den Integrationslotsen. Die relativ kleine Stadt Pieszyce mit ca. 10.000 Einwohnern kann die Herausforderung der Unterstützung der Geflüchteten aus der Ukraine nicht alleine meistern und benötigt hier Beihilfe. Hierzu würden der Förderverein und das Marinemuseum gerne beitragen und so den geflüchteten Menschen, die fast alles verloren haben und ggf. traumatisiert sind, schnellstmöglich helfen.
Wer helfen möchte, kann eine Spende auf eines der von der Stadt Schortens eingerichteten Spendenkonten überweisen:
Volksbank Jever eG – IBAN DE98 2826 2254 0210 1016 87
Oldenburgische Landesbank AG – IBAN DE41 2802 0050 9383 1360 00
Landessparkasse zu Oldenburg – IBAN DE06 2805 0100 0055 4807 43
Stichwort: „DMM – Spende Ukraine/Partnerstadt Pieszyce“
Wer anschließend eine Spendenbescheinigung haben möchte, muss bitte unter dem Verwendungszweck auch Name und Anschrift angeben, damit eine entsprechende Ausstellung und Zusendung erfolgen kann.
Eine entsprechende Pressemitteilung findet sich hier.
Das Foto der Stadt Pieszyce gibt Aufschluss über deren ländliche Struktur, so dass man den „Kraftakt“ erahnen kann, den die Stadtverwaltung und die Einwohner jetzt stemmen müssen.
Zur Lage in Pieszyce äußerte sich die Bürgermeisterin des Ortes Dorota Konieczna-Enozel (Transkription unten).
Die Transkription des Videos findet sich hier.
In der neuen Folge unserer Serie #ImFokus stellt unsere Sammlungsleiterin Nina Nustede den Schleudersitz MK GQ-7 der Firma Martin Baker vor. Verbaut waren diese Sitze unter anderem in den Starfightern der Marineflieger.
Ab sofort gilt im Museum die 3G-Regel.
Am gestrigen Sonntag haben wir auf unserem YouTube-Kanal eine neue Folge #ImFokus veröffentlicht. Es geht um den Umgang mit der atomaren Bedrohung im Ost-West-Konflikt. Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine leider ein Thema mit aktuellem Bezug.
Mit Ausstrahlungsbeginn erreichen uns Anfragen, ob wir unser neuestes Video #ImFokus anlassbezogen zur Erhöhung der Bereitschaft der russischen Atomwaffen produziert hätten. Die Antwort ist nein. Von Planung, über inhaltliche Vorbereitung, Dreh und Schnitt bis zur Premiere vergehen manchmal Monate. (Im Video sieht man beispielsweise grüne Blätter an den Bäumen) Hinzu kommt: YouTube-Videos sind uns eine Herzensangelegenheit, allerdings nicht die einzige Aufgabe des Wissenschaftsteams. Der zeitliche Zusammenfall von Premiere und der Entwicklung in Russland ist daher ein Zufall, der allerdings zeigt, dass sich Ergebnisse musealer Arbeit eng am Zeitgeschehen bewegen können.