Heute fand die vorläufige Übergabe der Spenden statt, zu der die Stadt Schortens zugunsten der polnischen Partnerstadt Pieszyce aufgerufen hat.

Dort kommen weiterhin ukrainische Flüchtlinge an. Daher läuft auch die Spendenaktion der Stadt weiter, zu der auch der Förderverein des Deutschen Marinemuseums aufgerufen hatte.

Weitere Informationen sowie die Kontonummer für weitere Spenden finden Sie in der heutigen Pressemitteilung der Stadt Schortens.

Krieg, Gewalt, Flucht und Vertreibung sind Themen, mit denen sich das Deutsche Marinemuseum intensiv auseinandersetzt und diese einem breiten Publikum anhand von Ausstellungen und Veranstaltungen vermittelt. Dabei beschäftigt sich das Museum nicht nur mit vergangenen Konflikten, sondern auch mit den aktuellen Geschehnissen. Wir verfolgen die derzeitige Situation in der Ukraine mit Besorgnis und sind betroffen über die menschlichen Schicksale. Wir empfinden tiefes Mitgefühl mit der ukrainischen Bevölkerung.

Zusammen mit unserem Förderverein Marinemuseum e.V. wollen auch wir unseren Beitrag leisten, die Not ein wenig zu lindern. Der Förderverein ruft zu einer Spendenkation unter den Mitgliedern auf, um die flüchtende ukrainische Bevölkerung zu unterstützen. Konkret sollen die Spenden an die polnische Stadt Pieszyce, Partnerstadt von Wilhelmshavens Nachbarstadt Schortens, und deren Einsatz in der Flüchtlingshilfe gehen. In einer Jugendherberge werden hier Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen und erstversorgt. Unser Fördervereinsvorsitzender Kapitän zur See a.D. Günter Steinberg engagiert sich ebenso wie der frühere Marineattaché in Polen, Kapitän zur See a.D. Hartmut Spieker, seit Jahren in der Schortenser Flüchtlingshilfe und bei den Integrationslotsen. Die relativ kleine Stadt Pieszyce mit ca. 10.000 Einwohnern kann die Herausforderung der Unterstützung der Geflüchteten aus der Ukraine nicht alleine meistern und benötigt hier Beihilfe. Hierzu würden der Förderverein und das Marinemuseum gerne beitragen und so den geflüchteten Menschen, die fast alles verloren haben und ggf. traumatisiert sind, schnellstmöglich helfen.

Wer helfen möchte, kann eine Spende auf eines der von der Stadt Schortens eingerichteten Spendenkonten überweisen:

Volksbank Jever eG – IBAN DE98 2826 2254 0210 1016 87

Oldenburgische Landesbank AG  – IBAN DE41 2802 0050 9383 1360 00

Landessparkasse zu Oldenburg  – IBAN DE06 2805 0100 0055 4807 43

Stichwort: „DMM – Spende Ukraine/Partnerstadt Pieszyce“

Wer anschließend eine Spendenbescheinigung haben möchte, muss bitte unter dem Verwendungszweck auch Name und Anschrift angeben, damit eine entsprechende Ausstellung und Zusendung erfolgen kann.

Eine entsprechende Pressemitteilung findet sich hier.

Das Foto der Stadt Pieszyce gibt Aufschluss über deren ländliche Struktur, so dass man den „Kraftakt“ erahnen kann, den die Stadtverwaltung und die Einwohner jetzt stemmen müssen.

Zur Lage in Pieszyce äußerte sich die Bürgermeisterin des Ortes Dorota Konieczna-Enozel (Transkription unten).

Die Transkription des Videos findet sich hier.

„Menschen – Zeiten – Schiffe“, das ist bewährte Motto des Deutschen Marinemuseums. Um sich den Menschen zu nähern, sind persönliche Nachlässe ein wichtiger Quellenbestand.

Ein solcher Nachlass ist dem Deutschen Marinemuseum nun von Dr. Peter Max Gutzwiller geschenkt worden. Es handelt sich um den Nachlass von Vizeadmiral Paul Gottfried Hoffmann (* 20. Juni 1846 in Berlin; † 8. April 1917 in München).

Hoffmann gehörte ab 1884 zum deutschen Flottenverband, der auf Geheiß Otto von Bismarcks damit begann in Westafrika Kolonien einzurichten, zum Nachteil der ansässigen Bevölkerung. Zwei Begebenheiten unterscheiden ihn jedoch von seinen Offizierskameraden, in deren Karriere eine überseeische Verwendung stets wichtiger Baustein war. Gerade mit dem Kommando über die Panzerfregatte „Kaiser“ betraut, war es seine Aufgabe, den frisch gekrönten Kaiser Wilhelm II. im Rahmen seiner Antrittsvisite bei den gekrönten Häuptern Europas zu befördern. Dieser Auftrag brachte ihm den Beinamen „Kutscher des Kaisers“ ein.

Das Ende von Hoffmanns Karriere hatte ebenfalls eng mit dem Kaiser zu tun. Im Herbst 1899 war er als Vizeadmiral zum Chef des I. Geschwaders der Kaiserlichen Marine ernannt worden, dem einzigen in der Heimat stehenden Verband. Doch auch der Bruder des Kaisers, Prinz Heinrich von Preußen, war seit einem Jahr Vizeadmiral, hatte jedoch kein Kommando. Deshalb wurde Hoffmann, wenn auch „in Ehren“ und bei vollen Bezügen, von diesem prestigeträchtigen Posten entfernt und in Pension geschickt. Ein Vorgang, den er selbst nie kommentierte.

Am Wochenende fand die Mitgliederversammlung des „Fördervereins Deutsches Marinemuseum e.V.“ statt.

In den vergangenen Jahren schloss sich daran meist ein Bordempfang auf einer schwimmenden Einheit der Deutschen Marine an. Da dies in diesem Jahr nicht möglich war, hielt der Museumshafen als Veranstaltungsfläche her. Gut 100 Mitglieder des Fördervereins nutzten das Areal, um sich – mit genügend Abstand – über das vergangene Jahr auszutauschen und sich am Grillbuffet zu stärken.

Ein Highlight stellte das Platzkonzert des Marinemusikkorps Wilhelmshavens dar. Passend zur Veröffentlichung der CD „Nordseebilder“ spielten 30 Musikerinnen und Musiker der Marine verschiedene Stücke der CD. 50 Exemplare der CD fanden in der Folge direkt neue Besitzerinnen und Besitzer. Sie ist im Museumsshop und hier im Onlineshop verfügbar.

Mit der beachtlichen Summe von 40.000 € hat der Förderverein aus den Beiträgen seiner mehr als 1100 Mitglieder die Arbeit des Deutschen Marinemuseums im vergangenen Jahr unterstützt. Und zudem die Finanzierung des Ankaufs des umfangreichen Nachlasses von Emden (I)-Kommandant Kapitän zur See Müller aus einer dreijährigen Spendensammlung abschließen können. Direkt nahm der Verein deshalb den Ankauf des nächsten Sammlungshighlights ins Visier: ein Gemälde von keinem geringeren als Franz Radziwill soll mit Unterstützung des Fördervereins aus Privatbesitz für das Museum angekauft werden.

Doch die Fördervereinsarbeit beschränkte sich nicht auf die finanzielle Unterstützung allein: seine Mitglieder packten tatkräftig beim Objekterhalt in den zahlreichen Pön-Ex’en des vergangenen Jahres an, andere unterstützten das Museumsteam wöchentlich bei der Sammlungsinventarisierung. Koordiniert wurden die Aktivitäten vom Vereinsvorstand, dem neben Günter Steinberg Kapitän zur See a.D. Henning Straus, Fregattenkapitän a.D. Uwe Strecker und Schatzmeister Claudio Sackreuther angehören. Die Nordwind-crew wurde zudem auf einem Empfang während des Wochenendes an der Jade unterstützt.

Für ein aktives Vereinsleben ist Gemeinschaft wichtig. Sie wurde auf der Mitgliederfahrt zum Denkort U-Bootbunker Valentin ebenso gepflegt wie auf dem jährlichen Jahresempfang. Zu diesen beiden bewährten Format trat im vergangen Jahre erstmalig ein Jahresausklang, der so gut angenommen worden war, dass auch er ebenso wie die anderen beiden Formate dieses Jahr wiederholt werden wird. Die Mitgliederfahrt wird nach Emden zu Revierzentrale und Landesmuseum stattfinden.

Traditionell dankten zum Ende der Sitzung auch der eigens angereiste Kuratoriumspräsident Prof. Dr. Michael Epkenhans und Museumsleiter Dr. Stephan Huck dem Vereinsvorstand und den Mitgliedern für ihre Unterstützung. Letzterer ließ noch einmal ein ereignisreiches Museumsjahr 2018 Revue passieren und gab einen Ausblick auf die zahlreichen in diesem Jahr geplanten Aktivitäten sowie den Sachstand der Museumserweiterung.

Der jährliche Empfang des Fördervereins Deutsches Marinemuseum e.V. für seine Mitglieder auf einem aktiven Schiff der Deutschen Marine bildet den Höhepunkt des Vereinslebens des Fördervereins Deutsches Marinemuseum e.V. Dieses Jahr waren die mehr als 200 angemeldeten Mitglieder am 30. August 2018 zu Gast auf dem Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“, genossen dort die Gastfreundschaft der Besatzung unter dem Kommando von Fregattenkapitän Carsten Kauke und pflegten den maritimen Gedankenaustausch.

Fregattenkapitän Carsten Kauke begrüßt das Ehrenmitglied des Fördervereins, Konsul a.D. Friedrich A. Meyer, und Gemahlin (Foto: Jörg Wächter)

Bordempfang auf der „Frankfurt am Main“ (Foto: Jörg Wächter)

Auf seiner diesjährigen Mitgliederversammlung wählte der Förderverein Deutsches Marinemuseum e.V. einen neuen Vorstand. Nach sechzehnjährigen Tätigkeit im Vorstand und fünfjähriger Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender stand Kapitän zur See a.D. Volkmar Nitsche nicht mehr zur Wahl. Die Mitgliederversammmlung dankte ihm und seinem Vorstand herzlich für die engagierte Zusammenarbeit. Mit großer Mehrheit wurde Kapitän zur See Henning Straus neu in den Vorstand gewählt. Die übrigen Vorstandsmitglieder Claudio Sackreuther, Fregattenkapitän a.D. Uwe Strecker und Kapitän zur See a.D. Günter Steinberg wurden im Amt bestätigt. Letzterer übernahm den 1. Vorsitz.
Zudem wurden die drei durch den Förderverein zu benennenden Mitglieder im Kuratorium der Stiftung Deutsches Marinemuseum benannt. Dies sind Dr. Stephan Kolschen, Verlagsleiter des Verlages Brune-Mettcker, Kapitän zur See Günter Steinberg und Fregattenkapitän Uwe Strecker.

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