Der Zahn der Zeit nagt auch an den Großexponaten des Deutschen Marinemuseums. Insbesondere betroffen sind ehemalige Boote der Marine, deren Rumpf und Decks seinerzeit aus Holz gefertigt wurden, was der Museumsbesucher auf den ersten Blick so nicht erkennen kann. So wurden am GEPARD, auch wenn er erst 2016 im Marinemuseum aufgenommen wurde, Schäden im Oberdecksbelag festgestellt, an denen durch Risse und zum Teil bereits offene Stellen bei jedem Niederschlag Wasser in das darunter liegende Holzdeck eindringen konnte und es zerstörte.
Als Herausforderung erwies sich die Suche nach einem Auftragnehmer, der noch in der Sommersaison die Schäden beheben sollte. In einigen dazu befähigten Betrieben waren die Auftragsbücher so gut gefüllt, dass in diesem Jahr keine Kapazitäten mehr zur Verfügung standen.
Einzig die traditionsreiche Bültjer-Werft aus Ditzum an der Ems zeigte Interesse und nahm den Besichtigungstermin wahr. Als dann noch der Vorstand der Stiftung Deutsches Marinemuseum grünes Licht für die Instandsetzung gab, wurde die Werft kurz danach beauftragt, und nahm bereits am darauf folgenden Montag die Arbeit an Bord des GEPARD auf.
Das Team um Juniorchef Andy Bültjer, der mit Material und Werkzeug sowie vier seiner Mitarbeiter anreiste, hat 5 Tage bei überwiegend wolkenlosem Himmel und Temperaturen bis 30 °C auf dem GEPARD gearbeitet und sicher haben alle dabei mehr als genug Schweiß gelassen. Bis zum letzten Tag war die Stimmung im Team trotzdem gut ( siehe Foto) und die beauftragten Schadstellen im Oberdeck waren professionell bearbeitet. Auch für den Laien war erkennbar, dass hier jemand gearbeitet hat, der sein Handwerk versteht. Danke dafür! Bevor es zurück nach Ditzum/Ems ging, konnte am letzten Tag sogar noch eine kleine Reparatur auf der WEILHEIM erledigt werden.
Acht Monate nach Eröffnung des Museumsschnellbootes „S71 GEPARD“ wurde dieses gestern mit der Montage des RAM-Starters auf dem Achterschiff um ein zentrales Waffensystem ergänzt. Es diente zur Bekämpfung von Seezielflugkörpern im Nahbereich der Boote und war damit wichtig zum Eigenschutz der Schnellboote der Klasse 143 A. Wie unser Museumsschnellboot mussten die Boote allerdings auch in ihrer aktiven Zeit zunächst ohne das von Anfang an mitgeplante RAM-System auskommen: Es wurde erst 1993, also gut zehn Jahre nach der Indienststellung von „S71 GEPARD“, zugerüstet. Waren damals allerdings vor allem technische Gründe für die Verzögerung ausschlaggebend, musste für die museale Präsentation des RAM auf eine sogenannte Endverbleibserklärung der amerikanischen Administration gewartet werden. Wie das Schnellboot ist auch der RAM-Starter eine freundliche Leihgabe der Bundesrepublik Deutschland durch die Wehrtechnische Studiensammlung in Koblenz.
Mehr als 300 Gäste waren am 18. Juni 2016 dem Ruf des Deutschen Marinemuseums zum Einlaufbier für S71 GEPARD gefolgt.
Nach einem guten Jahr Planungs- und Realisierungszeit wurde das Typboot der letzten noch in Dienst der Deutschen Marine befindlichen Schnellbootklasse 143 A der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Stiftungsvorsitzender Konteradmiral a.D. Gottfried Hoch nutzte die Gelegenheit, den zahlreichen Projektbeteiligten für ihre engagierte Arbeit zu danken, bevor Kapitän zur See Axel Deertz die Bedeutung des Projektes für die Deutsche Marine unterstrich. Sparkassenvorsitzender Rolf Brandstrup sprach im Namen aller Förderer des Projektes, ohne die es nicht hätte realisiert werden können, während Klaus-Jürgen Kilian für die traditionsreiche Bauwerft Friedrich Lürssen das Wort ergriff. Fregattenkapitän a. D. Karl Scheuch übergab als Vorsitzender der Fördervereins Museumsschnellboot e.V. eine Patenschaftsurkunde zur Pflege des Bootes, bevor Museumsleiter Dr. Stephan Huck in die Ausstellung an Bord einführte.
Im Mittelpunkt der in knalligem Signalrot gehaltenen Vermittlungselemente stehen Interviews mit zwölf Zeitzeugen, die an ihren frühenen Arbeitsplätzen vom Auftrag und Alltag an Bord berichten.
Es war Millimeterarbeit: Um 10 Uhr hat „S71 Gepard“ am 14. Juni 2016 als jüngstes Exponat des Deutschen Marinemuseums an dessen Pier festgemacht. Nun muss noch vier Tage auf Hochtouren gearbeitet werden, damit das Boot am 18. Juni 2016 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann.
Unmittelbar nach Eröffnung der Sonderausstellung „Skagerrak. Seeschlacht ohne Sieger – Jutland. The unfinished Battle“ geht das nächste Projekt in seine heiße Phase.
S71 GEPARD wurde nach dreiwöchiger Liegezeit im Dock des Marinearsenals Wilhelmshaven am 31. Mai 2016 ausgedockt und wird nun in den verbleibenden drei Wochen bis zur Eröffnung am 18. Juni 2016 für seine künftige Aufgabe als Museumsboot endausgerüstet.
Ebenfalls am 31. Mai 2016 wurde mit dem Setzen des zweiten Dalbens der künftige Liegeplatz für das Boot fertiggestellt.
Am Mittwoch, dem 3. Mai 2016 wurde S71 GEPARD in das Dock des Marinearsenals Wilhelmshaven verholt. Dort wird der Rumpf des Bootes in den kommenden drei Wochen demilitarisiert und gestrichen. Ferner werden die Wellen gezogen werden und sämtliche Unterwasseraustritte verschlossen werden, so dass das Boot sicher an seinem künftigen Liegeplatz im Deutschen Marinemuseum liegen können wird. Damit ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum neuen Museumsschiff erreicht.
Aus der Hand von Niedersachsens Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Olaf Lies, nahmen der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Deutsches Marinemuseum, Konteradmiral a.D. Gottfried Hoch, und der Museumsleiter, Dr. Stephan Huck, am 29. April 2016, an Bord von S71 GEPARD den Zuwendungsbescheid über eine Landesförderung in Höhe von 25.000 EUR entgegen. Mit diesem Betrag fördert das Land Niedersachsen über die N-Bank die touristische Inwertsetzung des Schnellbootes und dessen museale Ausgestaltung. Insgesamt belaufen sich die Investitionen dieses Projektes, das im Juni 2016 abgeschlossen sein soll, auf ca. 260.000 €. Der Übergabe wohnten zudem der Geschäftsführer der Wilhelmshavener Touristik und Freizeit GmbH, Michael Diers, und der Vorsitzende des Fördervereins Museumsschnellboot e.V., Fregattenkapitän a.D. Karl Scheuch bei.
Die Museumsflotte des Deutschen Marinemuseums wird ab Sommer 2016 um Schnellboot S71 GEPARD erweitert, das Typboot der Klasse 143 A. Zur Veranschaulichung des Alltags an Bord sowie des Auftrages des Bootes suchen wir ehemalige Besatzungsangehörige, die bereit sind, Ihre Erfahrungen mit uns zu teilen. Sollten Sie sich angesprochen fühlen, wären wir Ihnen dankbar, wenn Sie unter https://www.umfrageonline.com/s/1910bb7 an unserer Onlineumfage teilnähmen. Selbstverständlich werden Ihre Daten nur im Rahmen des Projektes verwendet. Die Umfrage wird ca. vier Wochen aktiv sein.
Herzlichen Dank für Ihr Interesse und Ihre Mithilfe.
Als Vorboote für „S71 Gepard“, das ab etwa Ostern 2016 im Museum als Museumsboot zugänglich sein soll, traf gestern – am 23. September 2015 – dessen Gästebuch in unserer Sammlung ein. Den ersten Eintrag nahm am 13. Dezember 1982 Ursula Bethge vor, die Taufpatin des Bootes. Auch in den Folgejahren hatte das Boot immer wieder prominente Gäste, darunter den ehemaligen Verteidigungsminister Dr. Manfred Wörner. Dass ab 1993 auch Einträge in kyrillischer Schrift als Zeichen einer neuen sicherheitspolitischen Ära in dem Gästebuch zu finden sind, haben sich zur Indienststellung des Bootes wohl nur die wenigsten vorstellen können.
Mehr Information zu unserem geplanten Projekt finden Sie hier.