Als Deutscher Teil der „Volksgemeinschaft“ zu sein: So lautete ein zentrales Versprechen der Nationalsozialisten. Auf der Ferieninsel Langeoog sollte diese Volksgemeinschaft erfahrbar werden. Tausende Jungen und Mädchen der Hitlerjugend nahmen an Zeltlagern im Pirolatal teil, während Gäste des „Kraft durch Freude“-Programms für ausgebuchte Pensionen und Erholungsheime sorgten. Die Dorfbewohner selbst erlebten das neue Regime als Mitglied der NS-Volkswohlfahrt, bei Veranstaltungen der NSDAP-Ortsgruppe oder auf feierlichen Umzügen, wo sie mit Gästen zusammentrafen. Auch symbolpolitisch bekräftigte die Gemeinde ihre Zugehörigkeit zu dem neuen Regime, indem sie Straßen umbenannte und Denkmäler errichtete.

Die Kehrseite der „Volksgemeinschaft“ war die Ausgrenzung und Verfolgung jener, die nach der rassistischen und antisemitischen NS-Ideologie nicht dazugehörten. Während sich die Zwangssterilisation gegen Insulaner richtete, zielte die antisemitische Hetze darauf, zugezogene Konkurrenten loszuwerden und jüdische Gäste gar nicht erst aufzunehmen. Während des Krieges zeigte sich die rassistische Politik im tödlichen Umgang mit sowjetischen Zwangsarbeitern, die den Ausbau der Insel zu einer Garnison vorantreiben sollten.

Echternkamp nimmt die ostfriesische Insel unter die Lupe, um zu prüfen, wie tief Nationalsozialismus und Antisemitismus in die deutsche Gesellschaft eingedrungen waren. Mit Blick auf die Gegenwart kann er verdeutlichen, dass Teile der touristischen Tradition und des heutigen Markenkerns unter anderen Vorzeichen ihren Ursprung auf der Insel der „Volksgemeinschaft“ haben.

Am Mittwoch, den 04. September um 19 Uhr, kommt das Kulturcafé des Küstenmuseums Wilhelmshaven aus der Sommerpause zurück mit einem für Wilhelmshaven nach wie vor aktuellen Thema.

Von Wilhelmshaven aus fuhr die Kaiserliche Marine in die Welt und half dabei, deutsche Interessen und koloniale Besitzansprüche durchzusetzen. Der Militärhafen war so auf das Engste mit dem deutschen Weltreich verbunden. Doch damit ist wenig über die Bedeutung des Kolonialismus für die zivile Stadtgesellschaft gesagt. Wie prägte das deutsche Ausgreifen in die Welt Wilhelmshaven als Stadt? Wie erlebten und deuteten die Wilhelmshavenerinnen und Wilhelmshavener das deutsche Weltreich in ihrem Alltag? Der Freiburger Historiker Leon Biela geht in seinem Vortrag diesen Fragen nach und zeigt, wie die Einwohnerschaft Wilhelmshavens am Ende des 19. Jahrhunderts begann, sich intensiv mit dem Verhältnis zwischen ihrer Stadt und dem deutschen Weltreich auseinanderzusetzen. Mit Verweis auf die eigene Unterstützung der Marine beanspruchte nun insbesondere das Stadtbürgertum, eine eigenständige Rolle im kolonialen Projekt Deutschlands einzunehmen. Auf diese Weise fand der Kolonialismus Eingang in Vorstellungen von einer Wilhelmshavener Stadtidentität und prägte die Stadt noch lange über den Untergang des deutschen Weltreichs im Ersten Weltkrieg hinaus.

Der Vortrag findet auf Initiative des „Forums koloniales Erbe Wilhelmshaven“ statt. Im Anschluss folgt eine durch das Forum moderierte Diskussionsrunde.

Für kleine Snacks und Getränke ist gesorgt!

Es wird um Anmeldung gebeten. Weitere Informationen unter (04421) 40 09 40 oder auf www.kuestenmuseum.de. Die Kosten pro Person betragen 5 €.

Küstenmuseum Wilhelmshaven
Weserstraße 58
26382 Wilhelmshaven
Tel.: (04421) 40 09 40
www.kuestenmuseum.de
kuestenmuseum@wilhelmshaven-touristik.de

Die Wanderausstellung „Wir feiern Geburtstag. 175 JahreDeutscheMarinen“ ist 2023 anlässlich des 175. Jubiläums in Kooperation mit dem Deutschen Marinemuseum entstanden. Nachdem die Ausstellung bereits verschiedene Standorte gesehen hat, wird sie ab dem 22.2.2024 im Rathaus Wilhelmshaven zu sehen sein.

Oberbürgermeister Carsten Feist, Flottillenadmiral Axel Schulz und Vorstandsvorsitzender des Deutschen Marinemuseums, Prof. Dr. Michael Epkenhans, werden gemeinsam die Ausstellung um 14 Uhr im Rathaus eröffnen.

Anschließend kann die Ausstellung bis Freitag, 15. März 2024, zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses kostenfrei besucht werden.

In der Zeit vom 16. März bis zum 7. April bieten wir ein besonderes Osterferienprogramm an – jeden Tag finden in unserem Haus verschiedene öffentliche Führungen aus unserem Vermittlungsangebot statt. Unter anderem wird es dann möglich sein, mit einer sogenannten „Baustellenführung“ die Mölders zu besichtigen.
Die Termine der Führungen finden Sie ebenfalls in unserem Terminkalender. Mehr Informationen zu den einzelnen Führungen finden Sie unter unseren Besucherprogrammen.

Die Teilnahme an den Führungen ist kostenlos. Bitte reservieren Sie über unseren Ticketshop einen Platz. Zudem wird eine gültige Eintrittskarte benötigt, diese können Sie ebenfalls im Ticketshop oder an der Museumskasse erhalten.

Fr. 22.03.2024., 14 Uhr
So. 24.03.2024, 14 Uhr
Do. 28.03.2024, 14 Uhr
Mo. 01.04.2024, 14 Uhr
Fr. 05.04.2024, 14 Uhr

Mo. 18.03.2024, 11 Uhr
Mo. 25.03.2024, 11 Uhr
Di. 02.04.2024, 11 Uhr

Sa. 16.03.2024, 14 Uhr
Di. 19.03.2024, 11 Uhr
Di. 19.03.2024, 14 Uhr
Mi. 20.03.2024, 14 Uhr
Mo. 25.03.2024, 14 Uhr
Fr. 29.03.2024, 14 Uhr
Di. 02.04.2024, 14 Uhr
Sa. 06.04.2024, 14 Uhr

So. 17.03.2024, 14 Uhr
Do. 21.03.2024, 14 Uhr
Di. 26.03.2024, 14 Uhr
Sa. 30.03.2024, 14 Uhr
Mi. 03.04.2024, 14 Uhr
So. 07.04.2024, 14 Uhr

Mo. 18.03.2024, 14 Uhr
Sa. 23.03.2024, 14 Uhr
Mi. 27.03.2024, 14 Uhr
So. 31.03.2024, 14 Uhr
Do. 04.04.2024, 14 Uhr

So. 17.03.2024, 11 Uhr
Do. 21.03.2024, 11 Uhr
So. 24.03.2024, 11 Uhr
Di. 26.03.2024, 11 Uhr
Do. 28.03.2024, 11 Uhr
Fr. 29.03.2024, 11 Uhr
Sa. 30.03.2024, 11 Uhr
So. 31.03.2024, 11 Uhr
Mo. 01.04.2024, 11 Uhr
Mi. 03.04.2024, 11 Uhr
Fr. 05.04.2024, 11 Uhr
S0. 07.04.2024, 11 Uhr

*Das Deutsche Marinemuseum kann für das Hafenradeln keine Fahrräder zur Verfügung stellen. Für die Verkehrssicherheit des genutzten Fahrrades gemäß StVO sowie für die ordnungsgemäße Einhaltung der StVO ist jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer persönlich verantwortlich. Das Deutsche Marinemuseum übernimmt dafür keine Haftung. Kindern unter 14 Jahren ist die Teilnahme an der Radtour und der Zutritt zum Museum nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten oder einer erwachsenen Aufsichtsperson gestattet. Die Radtour beginnt und endet am Marinemuseum.

Die Podiumsdiskussion am 7. März 2024 musste leider aufgrund des Bahnstreikes abgesagt werden.

Am 18. April 2024 laden wir anlässlich 75 Jahre NATO um 19.00 Uhr zu einem Vortag von Herrn Oberst a. D. Prof. Dr. Winfried Heinemann ein, Honorarprofessor an der Brandenburgisch Technischen Universität Cottbus-Senftenberg.

„Die Amerikaner drin halten, die Russen draußen halten, und die Deutschen klein halten“ – so soll der erste NATO-Generalsekretär, Hastings Lionel Lord Ismay, die Aufgaben des Bündnisses beschrieben haben. Ob er es wirklich gesagt hat? Wir wissen es nicht. Aber es träfe den Punkt.

Die NATO ist 1949 gegründet worden als politische Allianz zur Sicherung der westlichen Welt. Nicht zuletzt machte sie die sicherheitspolitische Einbindung der jungen Bundesrepublik möglich, weil sie den Bündnispartnern zugleich Sicherheit mit Deutschland und Sicherheit vor Deutschland bot.

Von einem Instrument der Abschreckung entwickelte sich die NATO in den 1970er Jahren zu einem Forum, auf dem die Sicherheits- und die Entspannungspolitik der Verbündeten koordiniert wurde.

Nach dem Ende des Kalten Krieges sahen viele schon ihr Ende gekommen, aber die NATO erfand sich neu als Instrument der Integration der ehemals sozialistischen Nationen in die westliche Welt. Es war kein Zufall, dass alle Mitgliedstaaten des ehemaligen Warschauer Paktes Zug um Zug der Allianz beizutreten suchten. Putin hat nacheinander Georgien und dann die Ukraine angegriffen und teilweise besetzt; einen NATO-Staat hat er bisher nicht anzugreifen gewagt.

Nachdem die NATO auch als Bündnis den Afghanistan-Einsatz geführt hat, ist sie jetzt dabei, sich auf ihr Kerngeschäft der Territorialverteidigung zu besinnen. Bei aller Wandlungsfähigkeit ist das ihr Kerngeschäft geblieben.

Winfried Heinemann wird ihrer Geschichte nachspüren und daraus Fragen an die Zukunft des nordatlantischen Bündnisses ableiten.

Das Deutsche Marinemuseum Wilhelmshaven (DMM) veranstaltet 2024 die achte Auflage des Workshops „Dreizack“, eine Reihe des „Instituts für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel (ISPK) und des Deutschen Marinebunds (DMB). Der „Dreizack“ bietet die Gelegenheit zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Themen der Marinegeschichte, Maritimer Strategie & Sicherheitspolitik sowie Museumsarbeit. Auch Angehörige von verwandten Disziplinen sind herzlich willkommen. Der „Dreizack24“ ist für den Zeitraum vom 15.04.2024 bis 17.04.2024 in den Räumlichkeiten des DMM geplant.

Das Deutsche Marinemuseum stellt die Geschichte der deutschen Marinen von 1848 bis zur Gegenwart dar und arbeitet auf Grundlage des Standards für Museen vom Deutschen Museumsbund und dem International Council of Museums (ICOM). Mit jährlich mehr als 100.000 Gästen gehört es zu den meistbesuchten Museen der Bundesrepublik Deutschland.

Das Format steht allen deutschsprachigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Universitäten, Think Tanks, den Streitkräften und dem politischen und wirtschaftlichen Betrieb offen, um sich über aktuelle Forschungen und laufende Projekte (z.B. Dissertationen, Masterarbeiten, Buchvorhaben) auszutauschen.

Die Teilnahme am „Dreizack24“ ist auf zwei Weisen möglich:

  • „Einzelfahrer“ können sich mit einem Bericht aus der Forschung bewerben. Thematisch ähnlich gelagerte Vorträge werden in einem Panel zusammengefasst. Als Vorträge eignen sich z.B. Forschungsberichte laufender Master- oder Dissertationsarbeiten, wissenschaftliche Forschungsprojekte oder Beiträge über die Vertiefung maritimer Expertise.
  • „Konvois“ reichen ein im Vorfeld abgestimmtes thematisches Panel, üblicherweise bestehend aus drei Vortragenden und einem Chair, ein.

Wir würden uns besonders freuen über Einreichungen zu den Themenschwerpunkten:

  • Deutsche Marinen im Indo-Pazifik/in Ostasien: Maritime Sicherheit und Strategie 1848 bis heute
  • Militär/Marine im Museum
  • 75 Jahre maritime NATO

Wir bitten bis 31.01.2024 um Ihren Themenvorschlag. Bewerbungen werden nach Eingang geprüft und Zusagen nach Ablauf der Frist erteilt. Die Anzahl der Teilnehmer ist begrenzt.

Das Programm wird in bewährter Art und Weise durch Gastvorträge, Exkursionen und Möglichkeiten zum geselligen Beisammensein ergänzt. Der Teilnahmebeitrag von 100.00€ (50.00€ für Studierende und Doktoranden) umfasst die Kosten für Kost & Logis sowie die Programmpunkte während der Tagung. Dazu zählen die Übernachtung in maritimen Doppelkajüten auf dem Wohnschiff ARCONA im Großen Hafen Wilhelmshaven, das Frühstück und Abendessen, das Tagungsgetränk, sowie das Einlaufbier.

Eine Reisekostenunterstützung kann in begründeten Fällen gewährt werden.

Wir freuen uns, wenn Sie diesen Call an interessierte Kolleginnen und Kollegen weiterverbreiten!

Für weitere Fragen stehen wir gerne unter der unten angegebenen Emailadresse zur Verfügung. Einsendungen sind zu richten an siegel@marinemuseum.de

Letztes Jahr konnte sie wie vieles nicht stattfinden, in diesem Jahr zumindest in einer abgespeckten Version: Die Lange Nacht der Kultur in Wilhelmshaven. Knapp 200 Gäste machten sich an diesem Abend auf ins Museum, gingen durch die Ausstellungen und über die Schiffe und Boote, lauschten der Band „Der dritte Sektor“ bei einem Getränk und ließen das illuminierte Freigelände auf sich wirken.

Alle Bilder: (c) Deutsches Marinemuseum

Wir freuen uns, dass in diesem Jahr die Lange Nacht der Kultur wieder stattfinden kann – wenn auch in einer abgespeckten Version.

Dauerausstellung, Sonderausstellung „Das Segelschulschiff Gorch Fock“ und die Schiffe und Boote sind für Besucherinnen und Besucher geöffnet, Museumsguides stehen für Auskünfte zur Verfügung. Im Museumscafé lässt es ich bei einem Getränk und einer Bratwurst entspannen, für musikalische Unterhaltung sorgt die Band „Der dritte Sektor“. Zudem wird das Außengelände punktuell illuminiert und trägt so zu einem entspannten kulturellen Abend bei.

An diesem Abend wird ein freiwilliger Eintritt erhoben.

Weitere Infos zur Langen Nacht der Kultur light und den beteiligten Institutionen finden Sie hier: Lange Nacht der Kultur | WilhelmsHaven-Sommer (wilhelmshaven-touristik.de) .

Foto: Björn Lübbe

In Anwesenheit der Künstlerin und zahlreicher Freunde und Gäste des Museums öffnete die Fotoausstellung „The Wall: Monstren aus Beton“ am 10. November um 11.00 Uhr ihre Pforten. Es ist die vierte Sonderausstellung, die das Deutsche Marinemuseum im Jubiläumsjahr der Stadt Wilhelmshaven zum Geschenk macht, wie Bürgermeister Uwe Reese in seinem Grußwort hervorhob.

Annet van der Voort (Foto: Deutsche Marinemuseum | Bernd Rahlf)

Nachdem Sammlungsleiterin Nina Nustede, die das Projekt federführend im Marinemuseum betreute, die Gäste mit der historischen Einordnung des Atlantikwalls vertraut gemacht hatte, erläuterte die Künstlerin ihre Motivation für das Projekt: Es sei als Folgeprojekt über ein Projekt, das sich mit Zivilschutzbunkern auseinandergesetzt hat, entstanden. Besonders sei es ihr darum gegangen, die Bunker als vergängliche Relikte menschlicher Hybris in der Natur darzustellen, die sich ihrer langsam wieder bemächtige.

Die Ausstellung wird noch bis zum 19. April 2020 zu sehen sein.

Haben Sie Fragen ? Wir helfen gern.