Architekten-Wettbewerb ENTSCHIEDEN:

„BAULICHE ERWEITERUNG DEUTSCHES MARINEMUSEUM WILHELMSHAVEN“

Am Dienstag, den 29.08.2023 hat eine 9-köpfige Jury aus Architekten, Landschaftsarchitekten, Museumsexperten sowie Vertretern des Auslobers, der Stadt Wilhelmshaven und des Niedersächsischen Landesamtes für Bau und Liegenschaften unter Vorsitz von Herrn Prof. Dr.-Ing. Volker Droste die vier Preisträger des Architektenwettbewerbs gekürt, der von der Stiftung Deutsches Marinemuseum zur Erweiterung der Museumsflächen ausgelobt worden war.

Das Deutsche Marinemuseum wurde 1998 am Verbindungshafen Wilhelmshaven in einem 1888 errichteten historischen Werftgebäude eröffnet, das zum ehemaligen Torpedohafen gehörte. Der zwischen 1996 und 1998 kernsanierte Bau wurde 1999/2000 und 2009/10 um Anbauten erweitert.

Das Museumsangebot wird aktuell im denkmalgeschützten Gebäude, den Außenanlagen und den Schiffen abgebildet. Die Besucherführung ist nicht optimal geöst und die Fläche für ein zukunftsfähiges Museums- und Ausstellungsangebot ist nicht ausreichend. Um auch in Zukunft die vielfältigen Aufgaben von Museen gemäß den von ICOM und DMB formulierten Standards für Museen wahrnehmen zu können, plant das Museum eine Erweiterung und Neuausrichtung. Diese ist in mehrere Teilprojekte aufgeteilt und umfasst die Sanierung der Uferbefestigungen einschließlich Landgewinnung für einen Erweiterungsbau (sog. Teilprojekt 1), die Neuordnung des Freigeländes und der Anlegesituation für die Museumsschiffe nebst Errichtung eines Erweiterungsbaus zur Flächengewinnung für Sonderausstellungen und Veranstaltungen und Neukonzeption der aus dem Jahr 2010 stammenden Dauerausstellung (sog. Teilprojekt 2), sowie die Errichtung eines Depotneubaus (sog. Teilprojekt 4/ nicht auf dem Museumsgelände).

Der Wettbewerb beschäftigt sich mit dem so genannten Teilprojekt 2. Dazu sollen im Bestandsgebäude (Erdgeschoss) Umplanungen erfolgen, die in Verbindung mit dem Erweiterungsbau ein verbessertes Angebot und eine optimierte Besucherführung ermöglichen:

  • Errichtung eines Erweiterungsbaus zur Flächengewinnung für Sonderausstellungen und Veranstaltungen
  • bauliche Umstrukturierung und Erweiterung der Flächen für die Dauerausstellung zur Verbesserung der Abläufe des Museumsbetriebes, ggf. unter Optimierung der Eingangssituation

Für den Architektenwettbewerb waren 5 Teilnehmer durch den Auslober anhand bestimmter Kriterien ausgewählt worden. Für die Vergabe der weiteren 10 Teilnahmeplätze wurde eine europaweite Bekanntmachung veröffentlicht. Insgesamt 72 Büros aus Deutschland aber auch dem nahen europäischen Ausland hatten sich auf diese 10 Teilnahmeplätze beworben, so dass am Ende durch eine notarielle Losziehung unter den geeigneten Bewerbern, diejenigen 10 ermittelt wurden, welche am Wettbewerb teilnehmen durften. Von en insgesamt 15 teilnehmenden Büros haben schlussendlich 14 Büros einen Wettbewerbsbeitrag eingereicht.

IIn der ganztägigen Sitzung (10:00 – 19:30 Uhr) des Preisgerichts wurden die eingereichten 14 Entwürfe intensiv vorgestellt, analysiert und diskutiert. 

Die eingereichten Arbeiten wurden in einem anonymisierten Verfahren durch die Wettbewerbskoordination (compar -strategien für architektur und städtebau-, Dortmund) nach der Richtlinie für Planungswettbewerbe (RPW 2013) vorgeprüft und wertneutral vorgestellt. Nach Vorstellung des über 50-seitigen Berichts der Vorprüfung wurden die Wettbewerbsarbeiten in 2 aufeinanderfolgenden Bewertungsrundgängen intensiv diskutiert. Die Anzahl der Büros, welche im Verfahren bleiben, wurde schrittweise reduziert, bis zum Schluss die 4 nachfolgend benannten Preisträger übriggeblieben sind.eisgerichts wurden die eingereichten 14 Entwürfe intensiv vorgestellt, analysiert und diskutiert. 

Aus dem Architektenwettbewerb sind die

folgenden 4 Preise hervorgegangen:

1. Preis (1002)

New Architekten BDA und Grow Landschaftsarchitektur

2. Preis (1001)

Ackermann + Renner Architekten GmbH und Birke Zimmermann Landschaftsarchitekten GbR

3. Preis (1012)

Pool Leber Architekten und Stadtplaner PartGmbB und Zaharias Landschaftsarchitekten

4. Preis (1011)

Scheidt Kasprusch Architekten GmbH und KuBuS Freiraumplanung GmbH & Co. KG und HeGe Modellbau

Die restlichen Einreichungen

Die nächsten 10.

Entwurf 1014

4a Architekten GmbH und Jetter Landschaftsarchitekten

Entwurf 1013

Buero BB freie Architekten Bickel Bertsch PartGmbB und Frank Roser Landschaftsarchitekten

Entwurf 1010

GG/A – Griesemann & Griesemann Dipl.-Ing. Architekten BDA und Rabe Landschaften

Entwurf 1009

Bau Eins Architekten Andernach Bahnemann PartGmbB und Bauer Landschaftsarchitekten

Entwurf 1008

Springer Architekten GmbH und Rehwaldt Landschaftsarchitekten

Entwurf 1007

Dreibund Architekten PartGmbB Ballstedt / Helms / Koblank BDA

Entwurf 1006

Ahrens und Grabenhorst Architekten Stadtplaner PartGmbB und nsp Landschaftsarchitekten Stadtplaner PartGmbB

Entwurf 1004

Architektur Büro Keller GmbH und Evergreen Landschaftsarchitekten uhlig.seidler PartGmbB

Entwurf 1005

Andreas Heller Architects & Designers (Studio Andreas Heller GmbH) und Bruun Bertel Landschaftsarchitekt

Entwurf 1003

Anderhalten Architekten GmbH und KUULA Landschaftsarchitekten

Wie geht es nun weiter?

Das weitere Vorgehen

Die 4 Preisträger werden nun in einer Verhandlungsphase gem. VgV zur Angebotsabgabe aufgefordert und gebeten, ein Konzept zur Bewältigung der Leistung (d.h. der Planungs- und Bauaufgabe nach Zuschlagserteilung) zu erstellen.

Nach vorher festgelegten Bewertungskriterien erfolgt die Entscheidung, wer den Auftrag dann erhalten wird, anhand eines Punktesystems, in das neben der Platzierung im Wettbewerb und dem Honorarangebot, auch die Bewertung des Konzeptes zur Bewältigung der Leistung, einfließen wird.

Ziel ist es, dass noch in diesem Jahr der Auftrag erteilt werden kann, so dass spätestens zu Beginn des Jahres 2024 intensiv in die Planung und Ausarbeitung des Wettbewerbsentwurfes eingestiegen werden kann.

Der Entwurf des dann beauftragten Büros soll nah am eingereichten Wettbewerbsbeitrag bleiben, jedoch im Austausch mit dem Auslober sowie den zuständigen Behörden verfeinert und optimiert werden.

Wann die Fertigstellung des neuen Gebäudes für Wechselausstellungen und Veranstaltungen erfolgt, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abgesehen werden. Auch die konkreten Kosten werden sich erst im weiteren Planungsprozess ergeben.

Die Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten kann noch bis zum 06.10.2023 in den Flurbereichen des Deutschen Marinemuseums Wilhelmshaven zu den üblichen Öffnungszeiten besichtigt werden.

Preisrichter

Prof. Dr.-Ing. Volker Droste
Architekt, Oldenburg

Thomas Knüvener
Architekt und Landschaftsarchitekt, Köln

Gesa von Grote
Architektin und Szenografin, Berlin

Gert Leissing
Präsident des Niedersächsischen Landesamtes für Bau und Liegenschaften, Hannover

Nikša Marušić
Stadtbaurat, Wilhelmshaven

Dr. Stephan Huck
Museumsleiter, Deutsches Marinemuseum Wilhelmshaven

Prof. Dr. Michael Epkenhans
Präsident des Kuratoriums der Stiftung Deutsches Marinemuseum Wilhelmshaven

Prof. Dr. Rolf Wiese
Vorsitzender des Museumsverbandes Niedersachsen-Bremen e.V.

Fregattenkapitän Dr. Leonie Hieck
Wiss. Mitarbeiterin im Referat Museums- und Sammlungswesen des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Potsdam

Stellvertretende Preisrichter

Prof. Dr.-Ing. Verena Brehm
Architektin, Hannover

Björn Bodem
Landschaftsarchitekt, Hannover

Alexander Bouché
Architekt, Baudirektor Niedersächsisches Landesamt für Bau und Liegenschaften, Hannover

Prof. Dr. Antje Sander
Museumsleitung und Geschäftsführung Schlossmuseum Jever

Nina Nustede
stellvertretende Museumsleiterin Deutsches Marinemuseum Wilhelmshaven

Konteradmiral a.D. Gottfried Hoch
Vorstandsvorsitzender Deutsches Marinemuseum Wilhelmshaven

Sachverständige / Berater

Dr. Hajo Neumann

Gäste

Luise Huck

Frank Grunau

Lorenz Hamann

Günter Steinberg

Carsten Siegel

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