Abendvortrag mit Prof. Dr. Jörn Leonhard: Umbruch und Zerfall: Das Ende des Ersten Weltkriegs im internationalen Vergleich
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Wenn der Krieg im Sommer 1914 in relativer Gleichzeitigkeit begonnen hatte, so war sein Ende ein Beispiel für ausgesprochene Ungleichzeitigkeit: Der 11. November markierte mit dem Ende des Staatenkrieges in Westeuropa eine Zäsur, aber der uns in Deutschland so bekannte Zusammenhang zwischen Revolution, Waffenstillstand und Kriegsende galt in dieser Form nicht für viele andere Kriegsgesellschaften, weder in Osteuropa oder im Gebiet des Osmanischen Reichs, noch in weiten Teilen Asiens. Wo der Weltkrieg als Staatenkrieg endete, kam es vielfach zu einem Formwandel der Gewalt: Der Krieg endete – und zugleich entstanden im Zeichen von Bürgerkrieg, Unabhängigkeitskämpfen und Konflikten um die Revision der Ergebnisse des Krieges ganz neue Gewalträume.
Der Vortrag blickt auf die globale Vielfalt der Erfahrungen von Umbruch und Zerfall am Ende des Krieges, der eben mehr war als ein Weltkrieg zwischen europäischen Gesellschaften.
Die Veranstaltung beginnt um 19.30 h. Es wird ein Eintritt von 5,- EUR erhoben.
Jörn Leonhard ist Professor für Europäische Geschichte am Historischen Seminar der Universität Freiburg. 2014 erschien von ihm „Die Büchse der Pandora. Geschichte des Ersten Weltkrieges“ (6. Auflage, München 2016). Derzeit arbeitet er an einer Globalgeschichte der Friedensverträge zwischen Brest-Litowsk und Lausanne: „Der überforderte Frieden. Eine Weltgeschichte 1918-1923“.
Wenn der Krieg im Sommer 1914 in relativer Gleichzeitigkeit begonnen hatte, so war sein Ende ein Beispiel für ausgesprochene Ungleichzeitigkeit: Der 11. November markierte mit dem Ende des Staatenkrieges in Westeuropa eine Zäsur, aber der uns in Deutschland so bekannte Zusammenhang zwischen Revolution, Waffenstillstand und Kriegsende galt in dieser Form nicht für viele andere Kriegsgesellschaften, weder in Osteuropa oder im Gebiet des Osmanischen Reichs, noch in weiten Teilen Asiens. Wo der Weltkrieg als Staatenkrieg endete, kam es vielfach zu einem Formwandel der Gewalt: Der Krieg endete – und zugleich entstanden im Zeichen von Bürgerkrieg, Unabhängigkeitskämpfen und Konflikten um die Revision der Ergebnisse des Krieges ganz neue Gewalträume.
Der Vortrag blickt auf die globale Vielfalt der Erfahrungen von Umbruch und Zerfall am Ende des Krieges, der eben mehr war als ein Weltkrieg zwischen europäischen Gesellschaften.
Die Veranstaltung beginnt um 19.30 h. Es wird ein Eintritt von 5,- EUR erhoben.
Jörn Leonhard ist Professor für Europäische Geschichte am Historischen Seminar der Universität Freiburg. 2014 erschien von ihm „Die Büchse der Pandora. Geschichte des Ersten Weltkrieges“ (6. Auflage, München 2016). Derzeit arbeitet er an einer Globalgeschichte der Friedensverträge zwischen Brest-Litowsk und Lausanne: „Der überforderte Frieden. Eine Weltgeschichte 1918-1923“.