Vortrag: Gedanken zur Militärgeschichte und -kultur der deutschen Marinen im 20. Jahrhundert am Beispiel des Marineoffiziers Friedrich Guggenberger

19. Mai 2022 · 19:30 Uhr

Am Beispiel der Biografie des Marineoffiziers Friedrich Guggenberger spürt Lisa Marie Freitag dem militärkulturellen und -geschichtlichen Kontext der Marine im 20. Jahrhundert nach.

Es gilt mittlerweile als unumstritten, dass die Geschichte der deutschen Streitkräfte im 20. Jahrhundert sowohl von vielen Brüchen, aber auch diversen Kontinuitäten geprägt war. Vielfältige Studien beschäftigten sich vor allem mit dem Übergang von Wehrmacht zur Bundeswehr, der neben vielen notwenigen Neuerungen auch eine gewisse Beständigkeit in der militärischen Kultur der Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland mit sich brachte.

Dabei wird oft verkannt, dass die Bundeswehr nicht primär von der militärischen Elite der ehemaligen Wehrmacht aufgebaut wurde, sondern vielmehr einen Bottom-up-Prozess mit Beteiligung von Männern aller Dienstgrade darstellte.

Am Beispiel der Biografie eines Offiziers spürt Lisa Marie Freitag dem militärkulturellen und -geschichtlichen Kontext der Marine im 20. Jahrhundert nach. Friedrich Guggenberger trat als 19-Jähriger in die Reichsmarine ein und diente im Zweiten Weltkrieg als U-Boot-Kommandant. Nach dreijähriger Kriegsgefangenschaft und einer zivilen Karriere, trat er 1956 in die Bundesmarine ein. Sein Werdegang eignet sich in besonderem Maße zur Untersuchung der Übergange zwischen den einzelnen deutschen Marinen. Dabei können sowohl Kontinuitäten als auch Brüche in der deutschen Marinegeschichte des 20. Jahrhunderts verdeutlich werden.

Quelle: Deutsches U-Boot-Museum Cuxhaven

Lisa Marie Freitag studierte in Potsdam und Dublin International War Studies und erwarb an beiden Universitäten den Master of Arts. Seit Oktober 2020 ist sie Doktorandin an der Universität Potsdam und Stipendiatin der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. In ihrer Dissertation beschäftigt sie sich mit Manfred Wörner, dem Bundesminister der Verteidigung von 1982 bis 1988. Ihre Forschungsinteressen sind Militär- und Gewaltgeschichte, Geschichte der Bundeswehr mit spezieller Expertise in den 1980er Jahren, Marinegeschichte im 20. Jahrhundert, Erinnerungskultur und Soldatengedenken im 20. und 21. Jahrhundert.

Die Veranstaltung findet im Deutschen Marinemuseum statt und ist kostenlos. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig.

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